Bereits 2009 erhielt die Landeshauptstadt Schwerin den Titel „Ort der Vielfalt“, eine Initiative des Bundes um kulturelle Vielfalt der Städte und Gemeinden zu stärken. Hervorgegangen ist diese Initiative aus dem Bundesprogrammen „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und „kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“.
Was Schwerin tatsächlich für diesen Titel tut, konnten die Einwohner am 17. Mai auf dem Demokratiefest sehen.
Ausgetragen von dem Verein „Die Platte lebt e.V.“ und dem „Bündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“, sollte dieses Fest für Demokratie und Toleranz in der Landeshauptstadt werben. Eingeladen wurden verschiedene Parteien und Verbände, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus engagieren. Unter ihnen auch die Alternative für Deutschland (AfD). Was eine rechtspopulistische, rassistische und nationalistische Partei mit Demokratie und Toleranz zu tun hat, fragte sich unter anderem auch das Schweriner Bündnis „Schwerin für ALLE“, das sich schon erfolgreich gegen die Aufmärsche von MVGida betätigte.
In einer offiziellen Anfrage des Bündnis „Schwerin für ALLE“ hieß es: „Migrant_Innen, Flüchtlinge und Asylbewerber_Innen kann nicht ernsthaft zugemutet werden, auf einem Fest, das der Verständigung und Annäherung dienen soll, mit einem offiziellen Infostand derjenigen konfrontiert zu werden, die offen ihre Ausgrenzung und Diskriminierung betreiben und ihre Abschiebung fordern.“ Ein klärendes Gespräch mit dem „Bündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“, deren Schirmherrin die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (PdL) ist, blieb ohne Erfolg.
Stattdessen gab es eine schriftliche Antwort von Hanne Luhdo, Sprecherin des Vereins „Die Platte lebt e.V.“: „Die AfD ist demokratisch gewählt, und ich denke, wir müssen lernen, mit Andersdenkenden umzugehen. […] Toleranz heißt, dass man auch mal etwas aushalten muss. Durch Ausgrenzung lösen wir die Probleme nicht und ändern auch nicht Verhaltensweisen.“
Der Verein „Die Platte lebt e.V.“ und deren Sprecherin Hanne Luhdo zeichneten sich schon während der rechten MVGida Demos in Schwerin dadurch aus, das sie die Demagogie und Propaganda der Nazis und Rassisten verharmlosten und relativierten. Statt zur Gegendemo hat der Verein zum Dialog aufgerufen und den Faschisten somit eine Plattform gegeben.
Für uns ist mit Standortdenken und Symbolpolitik kein Antifaschismus zu machen. Wir sind nicht der Meinung, das man mit Nazis und Rassisten diskutieren kann und schon gar nicht, das sie irgendetwas auf einem Demokratiefest zu suchen haben. Aus diesen Gründen veranstalteten die Mitglieder des Bündnis „Schwerin für ALLE“ einen Flashmob auf den Demokratiefest und zeigten der AfD was sie von ihrer Politik der Ausgrenzung und Diskriminierung im Interesse des deutschen Monopolkapitals halten.
Keinen Fußbreit den Nazis und Rassisten!
Kein Mensch ist illegal!
Refugees Welcome!